provenienzforschung

Titelbild © Max Ernst Stockburger

Provenienzforschung

Vermächtnis sucht Herkunft
Zur Sammlung Friedrich und Gertrud Huelsmann in Bielefeld
Ein Forschungsprojekt zur Objektbiographie und Sammlungsgeschichte

Woher kommen die wertvollen Kunstwerke im Museum Huelsmann? Und welche Geschichten haben die Werke erlebt, bevor sie Teil der privaten Sammlung der Eheleute Hülsmann in Hamburg wurden? So fragt die Provenienzforschung und sucht nach Indizien in Bibliotheken, Archiven und Datenbanken. Aktuell ist es ihre wichtigste und von der ­Politik geförderte Aufgabe, die öffentlichen Sammlungen nach Kunstwerken zu überprüfen, die ihren ehemaligen Eigentümern unter dem Druck der nationalsozialistischen Verfolgung abgepresst, enteignet oder beschlagnahmt wurden.

Als erste Kultureinrichtung in Ostwestfalen-Lippe hat das Museum Huelsmann 2017 mit der systematischen Erforschung seiner Sammlungsgeschichte begonnen und folgt damit den Vorgaben, die mit der Unterzeichnung der sogenannten Washingtoner Prinzipien 1998 für öffentliche Einrichtungen international verbindlich geworden sind. Mit der kri­tischen Überprüfung, ob die Kunstwerke möglicherweise unrechtmäßig in die Sammlung Huelsmann gelangt sind, zeigt das Museum Haltung und übernimmt seine historische Verantwortung.

Spurensuche im Museum Huelsmann

Das insgesamt auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird finanziell vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg großzügig unterstützt und präsentiert seit dem September 2018 – nach nur einem Jahr Laufzeit - erste Ergebnisse im Rahmen einer Kabinettausstellung im Museum Huelsmann. Dies entspricht auch dem dringenden Wunsch der breiten Öffentlichkeit nach Informationen zu einem wichtigen Thema – nicht erst seit dem Gurlitt-Kunstfund. Während im Eingangsbereich die neuesten Erkenntnisse zur Biografie der Eheleute Hülsmann und die ­Geschichte ihrer 1938 gegründeten Hamburger Kunsthandlung dargestellt werden, finden sich in einem anschließenden Raum im Erdgeschoss weitere grundlegende Informationen zum aktuellen Forschungsprojekt.

Die Präsentation in der Direktorenvilla versteht sich als ein Angebot zur Information und Diskussion und bietet einen Einblick in die laufende wissenschaftliche Arbeit. Ihr endgültiges Format wird mit Abschluss des Forschungsprojektes im Frühjahr 2020 feststehen. Dann wird ein Parcours zu Objektgeschichten durch alle Räume der kulturhistorischen Dauerausstellung führen. Eine umfangreiche Broschüre wird die Ergebnisse zur Sammlungs- und Objektgeschichte zusammenfassen. Bis dahin finden regelmäßig Führungen und Vorträge zur Vermittlung neuer Forschungsergebnisse statt.




 

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